Die hängende Säge
Alice Schmid
Sonntag, 26. Mai 2024, 10.30 Uhr
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Als Lilly aus dem Sportlager zurück in ihr Bergdorf kommt, ist sie verstummt. Alle sind ratlos, und sie wird als Aupair nach Belgien geschickt. Wenn du ankommst, sagst du «Bonjour Madame», gibt der Vater ihr am Bahnhof mit auf den Weg.
Die hängende Säge erzählt von einem traumatischen Erlebnis in einem Mädchenleben und der Selbstbehauptung einer jungen Frau, die eine Heirat genauso wenig interessiert, wie die Stelle als Grundschullehrerin in ihrem Heimatdorf. Im Ton eigen und frisch, besticht der Roman auch atmosphärisch mit der Präsenz einer bizarren Bergwelt. Starke, wunderschöne Bilder lassen die Filmerin Alice Schmid durchscheinen.
Alice Schmid, 1951 in Luzern geboren, ist Filmemacherin und Autorin. Bekannt wurde sie mit ihrem Kinofilm Die Kinder vom Napf (2011); es folgten Das Mädchen vom Änziloch (2016) und Burning Memories (2021), für die sie mehrere Preise erhielt, u.a. einen Schweizer Filmpreis 2021.
Auch ihr literarisches Debüt, Dreizehn ist meine Zahl (2011), sorgte für Aufsehen. Mit Die hängende Säge legt sie nun einen zweiten Roman vor, ausgezeichnet mit dem Zentralschweizer Literaturpreis 2022. Alice Schmid lebt im Entlebuch bei Luzern.
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Wie der Hase läuft
Rebekka Salm
Sonntag, 30. Juni 2024, 10.30 Uhr
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In ihrem neuen Roman entfaltet Rebekka Salm ein Panoptikum aus Geschichten und Erinnerungen zweier Familien, die sich nicht erinnern wollen – und die doch, ob‘s ihnen gefällt oder nicht, Teil einer grossen Erzählung sind.
Rebekka Salm wurde 1979 in Liestal geboren. Sie schreibt Romane, Kurzgeschichten und Mundart-Texte für die Bühne. Sie ist Mutter einer Tochter und lebt in Olten.
2023 erhielt sie von den Kantonen Baselland und Solothurn je den Förderpreis Literatur sowie von der Hans und Beatrice Maurer-Billeter-Stiftung den Förderpreis Dreitannen. Wie der Hase läuft ist ihr zweiter Roman.
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Das Leben ist die grösstmögliche Ruhestörung
Julia Kohli
Sonntag, 28. Juli 2024, 10.30 Uhr
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Die in Zürich lebende Multimillionärin Matylda Żelichowska geniesst die Vorzüge des Geldes schon lange nicht mehr. Nach einem Vorfall mit der Klatschpresse leidet sie an Schlaf- und Essstörungen und wird immer mehr zur Misanthropin. Als ihre beste Freundin sie nach einem Streit zum Teufel schickt, reist Żelichowska für ein paar Tage in ihre Heimatstadt Warschau. Ruhe findet sie aber auch dort nicht – dafür etwas Trost.
Julia Kohli, geboren 1978 in Winterthur, ist Online-Produzentin und freischaffende Kulturjournalistin. Seit 2018 schreibt sie Romane und Kurzgeschichten.
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Fangspiele
Ursula Fricker
Sonntag, 1. September 2024, 10.30 Uhr
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Ines und Lenni, eine über Jahrzehnte gefestigte Liebe, eine vertrauensvolle Partnerschaft. Sie Dermatologin und er Landarzt, leben mit ihrer Tochter im Berliner Umland. In ihr Leben, das der beste Freund eindeutig zu kitschig findet, platzt die charismatische Edda hinein. Mit ihrer Idee von absoluter Kunst wird sie für Ines zunehmend zum Faszinosum. Die spricht plötzlich von unerfüllten Jugendträumen und vernachlässigt alles, was ihr einmal wichtig war – ihre Tochter, ihren Beruf, Lenni. Als Edda sie für ein innovatives Theaterprojekt gewinnen will, lässt Ines ihr altes Leben fallen und stiehlt sich einfach davon.
Fangspiele erkundet packend die Anatomie einer toxischen Freundschaft – manipulative Macht, aber auch die bestürzende Bereitschaft, ihr zu verfallen.
Ursula Fricker wurde 1965 in Schaffhausen geboren und lebt in der Märkischen Schweiz bei Berlin. Sie hat bisher fünf Romane veröffentlicht und wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt im Herbst 2022 mit dem Georg-Fischer-Kulturpreis der Stadt Schaffhausen.
Für Fangspiele erhielt sie einen Werkbeitrag der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und den Brandenburgischen Kunst-Förderpreis für Literatur.
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Das verschwundene Einser-Tram
Beat Grossrieder
Sonntag, 29. September 2024, 10.30 Uhr
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Kurz vor Schichtende überkommt Leo Känzig, Tramfahrer bei den Verkehrsbetrieben Zürich, die Müdigkeit. Träumt er, oder lag da gerade wirklich ein regloser Mann vor dem Bahnhof Enge? Bevor er Tramfahrer geworden ist, war Känzig Chefermittler bei der Kriminalpolizei Zürich gewesen. Einmal Polizist, immer Polizist, und ein Polizist sieht nicht weg. Er steigt aus.
Auf dem Bahnhofsvorplatz: kein Mann, dafür Blutspuren und ein Schliessfach-Schlüssel. Känzig kontaktiert die Polizei und wird am nächsten Tag zur Befragung auf die Urania-Wache bestellt. Kann er seiner Erinnerung trauen? Hat da wirklich ein Mann gelegen? Tot? Wer hat seine Leiche weggeschafft? Und wohin führt der Schlüssel? Um nicht selbst auf dem Abstellgleis zu landen, ermittelt Känzig bald schon auf eigene Faust.
Beat Grossrieder, geboren 1967, ist Kulturwissenschaftler und Journalist, schrieb u.a. für Die Zeit, Tages-Anzeiger und NZZ. Grossrieders Texte bewegen sich im Spannungsfeld zwischen beschreibender Dokumentation und recherchierter Narration. Er lebt in Zürich, ist Vater einer Tochter und spielt als Schlagzeuger in einer Band.
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